Fehler sind menschlich – Mittelmaß ist eine Entscheidung
- Jens Alsleben Stark im Sturm
- vor 11 Minuten
- 2 Min. Lesezeit
„Anna, du siehst aus, als würdest du gleich explodieren.“
Anna rieb sich die Schläfen und seufzte. „Ich weiß einfach nicht, wie ich es noch deutlicher machen soll. Mein Team macht immer wieder dieselben Fehler. Ich erkläre es, ich gebe Feedback – und trotzdem passiert es wieder.“
Gustav sprang von der Fensterbank auf ihren Schreibtisch und betrachtete sie mit schiefgelegtem Kopf. „Sind es wirklich Fehler? Oder ist es Mittelmaß?“
Anna runzelte die Stirn. „Was soll das heißen?“
Gustav setzte sich ordentlich hin. „Fehler sind einmalige, unabsichtliche Patzer. Sie passieren jedem – dir, mir, sogar den besten Leuten da draußen. Aber Mittelmaß… das ist eine Lebenseinstellung.“
Anna dachte kurz nach. „Also sagst du, dass Fehler nicht das Problem sind?“
„Exakt!“, schnurrte Gustav. „Fehler kann man korrigieren. Man kann sie analysieren, daraus lernen und sie in Zukunft vermeiden. Gute Führungskräfte verzeihen Fehler und helfen ihrem Team, sich zu verbessern.“
„Und Mittelmaß?“ fragte Anna.
„Mittelmaß ist schlimmer als jeder Fehler“, sagte Gustav mit ernster Stimme. „Es ist das bewusste Akzeptieren von Durchschnittlichkeit. Die Entscheidung, sich nicht weiterzuentwickeln. Die Bequemlichkeit, sich mit dem Status quo zufriedenzugeben.“
Anna nickte langsam. „Und ich darf das nicht durchgehen lassen…“
„Richtig!“, rief Gustav. „Wenn du Mittelmaß tolerierst, verbreitet es sich wie ein Virus. Dein Team merkt, dass ‚okay‘ genug ist, und plötzlich sinkt der Standard für alle. Dann ist es verdammt schwer, das Ruder wieder herumzureißen.“
Anna lehnte sich zurück. „Also muss ich anders an die Sache herangehen. Fehler? Die analysiere ich und helfe meinem Team, daraus zu lernen. Mittelmaß? Das darf ich nicht akzeptieren.“
Gustav schnurrte zufrieden. „Genau. Gute Führungskräfte wissen den Unterschied. Und sie machen ihn ihrem Team klar.“
Anna lächelte. „Dann wird es Zeit für ein paar ehrliche Gespräche.“
Gustav zwinkerte. „Und falls du noch jemanden brauchst, der mit einem kritischen Blick über deine Schulter schaut – du weißt, wo du mich findest.“
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