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Die Kunst des indirekten Feedbacks

„Gustav, ich brauche deine Weisheit“, sagte Anna und rieb sich die Schläfen.


Der kleine Säbelzahntiger blickte von seinem Platz auf der Fensterbank auf. „Weisheit ist mein zweiter Vorname. Was liegt an?“


„Ich muss einem Kollegen sagen, dass seine ständigen Verspätungen ein Problem sind. Aber ich will ihn nicht vor den Kopf stoßen.“


Gustav sprang auf den Schreibtisch und schüttelte sich. „Ah, das alte Führungsdilemma: Feedback geben, ohne jemanden zu verprellen. Hast du schon mal probiert, das Feedback als Angebot zur Hilfe zu verpacken?“


Anna runzelte die Stirn. „Du meinst, anstatt zu sagen: ‚Du bist ständig zu spät, das muss sich ändern‘, sollte ich fragen: ‚Wie kann ich dir helfen, pünktlicher zu sein?‘?“


Gustav nickte zufrieden. „Genau! Du drückst dein Anliegen aus, ohne den anderen in die Defensive zu treiben. Niemand hört gern Kritik, aber fast jeder nimmt gerne Hilfe an.“


Anna lehnte sich zurück. „Aber was, wenn er sagt, dass er keine Hilfe braucht?“


„Dann hat er die Botschaft trotzdem gehört – ohne, dass du ihn angreifen musstest. Und falls er doch eine Lösung braucht, öffnest du eine Tür statt eine Wand zu bauen.“


Anna schmunzelte. „Und wenn das Problem bleibt?“


Gustav zuckte mit den Schultern. „Dann kannst du das Angebot wiederholen. ‚Ich sehe, dass es weiterhin schwerfällt, pünktlich zu sein. Was kann ich tun, um das zu erleichtern?‘ – so bleibt dein Feedback präsent, ohne dass es sich wie eine Ermahnung anfühlt.“


Anna lachte und strich Gustav über den Kopf. „Ich sollte dich als offiziellen Feedback-Coach einstellen.“


Gustav schnurrte. „Mach das. Aber erwarte nicht, dass ich pünktlich zu unseren Meetings erscheine.“


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