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Der Preis der Freiheit

„Gustav, ich hab die perfekte Work-Life-Balance gefunden. Joggen am Morgen, Deep Work am Vormittag, Spülmaschine ausräumen in der Mittagspause – und null Pendelstress.“


Der kleine Säbelzahntiger legte den Kopf schief. „Und du wunderst dich, warum du das neue Projekt nicht bekommen hast?“


Anna blinzelte. „Moment – was meinst du? Ich liefere pünktlich. Meine Ergebnisse stimmen. Ich bin erreichbar. Und ehrlich gesagt… ich hab mehr Fokus als die Hälfte der Leute im Büro.“


„Das bezweifle ich nicht“, schnurrte Gustav. „Aber weißt du, was du nicht hast? Den Flurfunk. Den Blickkontakt in der Kaffeeküche. Die zufälligen ‚Hast du mal kurz?‘-Momente.“


Anna seufzte. „Du meinst, ich bin… zu unsichtbar?“


„Sagen wir so: Beziehungen gedeihen nicht in Videokonferenzen. Vertrauen entsteht nicht zwischen zwei Mute-Buttons.“


Anna schaute aus dem Fenster. „Aber ich will doch arbeiten, wo ich am besten performe. Und das ist hier.“


„Dann tu es“, sagte Gustav sanft. „Aber sei dir bewusst: Sichtbarkeit ist kein Selbstläufer. Wenn du remote bist, musst du doppelt bewusst führen – deine Arbeit und deine Beziehungen.“


„Wie meinst du das?“


„Frag nach Feedback. Initiiere kurze Check-ins, auch ohne Agenda. Sag nicht nur was du gemacht hast – sondern warum es dem Team hilft. Und wenn du etwas feiern willst, lade zur digitalen Feier ein – mit echten Donuts für die, die im Büro sind.“


Anna lachte. „Das klingt… ziemlich durchdacht.“


„Ist es auch“, schnurrte Gustav. „Remote zu arbeiten ist ein Privileg. Aber Beziehungspflege bleibt eine Pflicht. Sonst wirst du produktiv… aber irrelevant.“


Anna nickte langsam. „Also: Unsichtbar sein heißt nicht, neutral zu wirken. Es heißt, vergessen zu werden.“


Gustav grinste. „Und das wäre schade. Für dich – und fürs Team.“

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