Werte ohne Handlungen sind nur Worte
- Jens Alsleben Stark im Sturm
- 30. März
- 1 Min. Lesezeit

Anna lehnte sich zurück und betrachtete die frisch gedruckten Unternehmenswerte auf dem Bildschirm. Integrität. Teamarbeit. Respekt. Innovation.
Klang gut. Aber…
„Gustav, warum fühlt sich das so nichtssagend an?“
Gustav blinzelte von der Fensterbank. „Weil es nicht mehr als eine hübsche Sammlung von Worten ist.“
Anna drehte sich zu ihm. „Aber wir brauchen Werte! Sie sollen unsere Kultur prägen.“
Gustav sprang auf den Schreibtisch und betrachtete den Bildschirm. „Natürlich braucht ihr Werte. Aber so, wie sie da stehen, sind sie nutzlos.“
Anna hob eine Augenbraue. „Useless? Echt jetzt?“
„Ja!“, schnurrte Gustav. „Sag mir mal: Wie lebt dein Team ‚Integrität‘? Oder ‚Respekt‘?“
Anna überlegte. „Indem sie ehrlich sind? Nett miteinander umgehen?“
„Viel zu vage!“, rief Gustav. „Wenn du willst, dass Werte das Verhalten beeinflussen, dann sag den Leuten genau, was sie tun sollen.“
Anna lehnte sich nach vorne. „Also statt nur ‚Respekt‘ zu schreiben…?“
„Schreib: Respekt bedeutet, andere ausreden zu lassen und ihre Meinungen ernst zu nehmen.“
Anna kritzelte es auf. „Und bei Innovation?“
„Innovation bedeutet, jede Woche mindestens eine neue Idee im Team zu teilen – egal, wie klein sie ist.“
Anna grinste. „Das könnte tatsächlich was verändern.“
„Genau!“, schnurrte Gustav. „Klare Handlungen. Keine Buzzwords. Dann werden Werte nicht nur plakatiert – sie werden gelebt.“
Anna nickte und begann, die Unternehmenswerte umzuschreiben. „Du solltest Berater werden, Gustav.“
„Ach, ich berate dich doch schon täglich“, grinste er. „Nur meine Honorare werden leider ignoriert.“
Anna lachte. „Ich überlege mir was – vielleicht in Form von Thunfisch?“
Gustav schnurrte. „Jetzt fangen wir an, echte Werte zu leben.“
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