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Gustav, der Säbelzahntiger, und die gestresste Managerin

Autorenbild: Jens Alsleben Stark im SturmJens Alsleben Stark im Sturm

Aktualisiert: 13. Nov. 2024



Es war ein hektischer Morgen im Büro von Anna, einer erfolgreichen Managerin in einem großen Unternehmen. Ihre To-do-Liste war endlos, und die Erwartungen an sie schienen mit jeder Stunde zu steigen. Ihr Kalender war voll mit Meetings, und eine wichtige Präsentation stand bevor, die über den Erfolg eines großen Projekts entscheiden würde.


Während Anna sich auf ihre Aufgaben konzentrierte, tauchte plötzlich Gustav auf, ein kleiner, weiser Säbelzahntiger. Mit seiner ruhigen, weisen Art stellte er sich direkt auf ihren Schreibtisch und blickte sie freundlich an.


„Was ist los, Anna?“, fragte Gustav sanft. „Du siehst gestresst aus.“


Anna stöhnte auf. „Ich habe so viele Aufgaben, und es kommt ständig etwas Neues dazu. Es fühlt sich an, als wäre alles ein Wettlauf gegen die Zeit. Ich habe Angst, dass ich versage.“


Gustav nickte verständnisvoll. „Weißt du, das, was du gerade erlebst, nennen wir Säbelzahntiger das ‚Säbelzahntiger-Syndrom‘ – die ständige Angst, dass eine große Bedrohung um die Ecke lauert, auch wenn sie nicht real ist. Früher waren es echte Raubtiere, aber heute sind es Deadlines, Erwartungen und die Angst, nicht gut genug zu sein.“


Anna schaute ihn fragend an. „Und was kann ich dagegen tun? Wie werde ich diesen Stress los?“


„Lass uns einen Schritt zurückgehen“, sagte Gustav. „Ein Teil deines Problems liegt in der psychologischen Sicherheit – oder dem Mangel daran. Du hast Angst, Fehler zu machen, oder? Du denkst, dass dein Team oder dein Chef dich verurteilen könnte, wenn etwas schiefgeht.“


Anna nickte. „Genau, das ist einer der größten Stressfaktoren. Ich habe das Gefühl, dass ich immer perfekt sein muss.“


Gustav grinste. „Perfektionismus ist ein Trickster, der dich in Stress versetzt. Was du brauchst, ist psychologische Sicherheit – das Wissen, dass du Fehler machen kannst, ohne dafür verurteilt zu werden. Teams, in denen psychologische Sicherheit herrscht, sind kreativer und resilienter. Wenn du dich sicher fühlst, kannst du offener sein, neue Ideen ausprobieren und letztendlich auch besser mit Stress umgehen.“


Anna dachte kurz nach. „Das klingt gut, aber wie kann ich diese Sicherheit schaffen, besonders in einem so konkurrenzorientierten Umfeld?“


„Es beginnt bei dir“, sagte Gustav weise. „Stell sicher, dass du dir selbst gegenüber freundlicher bist. Erkenne an, dass Fehler ein Teil des Wachstumsprozesses sind. Wenn du dich selbst weniger unter Druck setzt, wirst du auch anderen mehr Raum geben. Schaffe eine Kultur in deinem Team, in der jeder weiß, dass es in Ordnung ist, offen über Herausforderungen zu sprechen. Setze klare Grenzen und Prioritäten, und erinnere dich daran, dass du die Kontrolle darüber hast, wie du auf Stress reagierst.“


Anna schaute auf die Uhr – die Präsentation rückte näher. Doch statt der üblichen Panik fühlte sie sich seltsam ruhig. „Also, was sind die wichtigsten Dinge, die ich mir merken sollte?“, fragte sie Gustav.


 

Die Takeaways von Gustav:


  1. Erkenne Stress-Signale frühzeitig: Wenn du bemerkst, dass du dich gestresst fühlst, halte inne und atme durch. Stress ist oft das Ergebnis von Angst vor der Zukunft, aber du kannst nur das Hier und Jetzt kontrollieren.


  2. Baue psychologische Sicherheit auf: Ermutige dich und dein Team dazu, Fehler als Teil des Lernens zu akzeptieren. Wenn sich jeder sicher fühlt, wird der Druck, perfekt zu sein, verschwinden.


  3. Setze Prioritäten und Grenzen: Es ist unmöglich, alles auf einmal zu erledigen. Konzentriere dich auf das, was wirklich wichtig ist, und setze klare Grenzen, um nicht in die Überforderung zu geraten.


  4. Bleibe in der Gegenwart: Anstatt über zukünftige Konsequenzen nachzudenken, fokussiere dich auf die Aufgabe vor dir. Was kannst du jetzt tun, um das Beste aus der Situation zu machen?


Gustav zwinkerte Anna zu. „Und vergiss nicht – der eigentliche Säbelzahntiger existiert nur in deinem Kopf.“


 

Podcast:


Diese Geschichte ist entstanden auf Basis der vierten Folge meines Podcast "Der Säbelzahntiger" mit Jörg Weidenfeld. Du kannst den Podcast über diesen Link finden:


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