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AutorenbildJens Alsleben Stark im Sturm

Die unsichtbare Macht der Führung

Gustav saß wie gewohnt auf der Fensterbank und beobachtete Anna, die in Gedanken versunken aus dem Fenster schaute. „Was beschäftigt dich, Anna?“ fragte er schließlich.


Anna seufzte. „Ich habe heute über die Verantwortung nachgedacht, die ich als Führungskraft trage. Ich frage mich, ob ich mir immer bewusst bin, wie sehr meine Entscheidungen und Worte das Leben anderer beeinflussen.“


Gustav nickte bedächtig. „Führung hat mehr Einfluss, als die meisten denken. Es geht nicht nur darum, wie du das Team durch den Tag führst. Manchmal haben die kleinsten Handlungen oder Worte eine Wirkung, die Jahrzehnte später noch spürbar ist.“


„Genau das“, sagte Anna. „Ich denke an Momente zurück, in denen ich ein Teammitglied ermutigt habe oder Kritik geäußert habe. Was, wenn diese Momente ihr Leben nachhaltig verändert haben, ohne dass ich es überhaupt bemerkt habe?“


„Das ist die unsichtbare Macht der Führung“, schnurrte Gustav. „Manchmal beeinflussen deine Worte und Handlungen Menschen auf eine Art, die du niemals mitbekommen wirst. Vielleicht erinnert sich jemand in zwanzig Jahren an einen Ratschlag von dir, der ihr oder sein Leben verändert hat.“


Anna lehnte sich zurück. „Es ist beängstigend, wenn ich darüber nachdenke. Ich mache jeden Tag so viele Entscheidungen, gebe so viele Anweisungen und Feedback. Wie kann ich sicherstellen, dass ich die richtigen Dinge sage und tue?“


Gustav legte den Kopf schief. „Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder jedes Wort zu überdenken. Es geht darum, dir bewusst zu machen, dass deine Führung zählt – auch wenn du die Auswirkungen nicht sofort siehst. Gute Führungskräfte erinnern sich daran, dass sie eine Rolle in der Lebensgeschichte der Menschen spielen, die sie leiten.“


Anna nickte langsam. „Ich sollte mir also immer bewusst sein, dass jede Entscheidung und jede Interaktion eine Bedeutung haben könnte, auch wenn ich es nicht merke.“


„Genau“, sagte Gustav. „Du musst nicht alles zählen oder versuchen, jeden Moment als tiefgreifend zu betrachten. Aber wenn du mit Integrität, Mitgefühl und Überlegung führst, kannst du sicher sein, dass du einen positiven Einfluss hinterlässt. Es sind oft die Dinge, die man nicht zählen kann, die am meisten zählen.“


„Das ist eine wertvolle Erinnerung“, sagte Anna nachdenklich. „Manchmal vergesse ich, wie sehr meine Worte und Handlungen das Leben anderer beeinflussen können – nicht nur beruflich, sondern auch persönlich.“


Gustav lächelte. „Führung ist eine Verantwortung, die weit über die täglichen Aufgaben hinausgeht. Die besten Führungskräfte wissen, dass ihre Macht nicht darin liegt, Ergebnisse zu zählen, sondern darin, wie sie das Leben der Menschen, die sie führen, beeinflussen.“


Mit einem neuen Bewusstsein für ihre Verantwortung atmete Anna tief durch. Sie wusste, dass jede Entscheidung und jedes Wort eine Bedeutung hatte – und dass sie diese Macht achtsam einsetzen musste.


 

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