Gustav saß wie immer auf der Fensterbank und beobachtete Anna, die mit gerunzelter Stirn über einem Strategieplan brütete. „Du siehst nachdenklich aus, Anna“, bemerkte er schließlich.
Anna seufzte. „Ich habe diese neue Strategie für unser Team ausgearbeitet, aber irgendetwas hält mich davon ab, sie umzusetzen. Ich weiß nicht genau, was es ist.“
Gustav schnurrte leise. „Hast du darüber nachgedacht, ob die Kultur deines Teams die Strategie unterstützt?“
Anna runzelte die Stirn. „Die Kultur? Ich dachte, es geht um die Strategie selbst – dass wir alle an einem Strang ziehen und sie gut umsetzen.“
„Das stimmt“, sagte Gustav, „aber es gibt ein altes Sprichwort: Eine Strategie kann nur so stark sein wie die Kultur, die sie trägt. Wenn die Kultur nicht mit der Strategie übereinstimmt, wirst du auf starken Gegenwind stoßen.“
„Das ist interessant“, sagte Anna nachdenklich. „Also meinst du, dass unsere Teamkultur im Weg stehen könnte?“
„Genau“, antwortete Gustav. „Stell dir vor, du versuchst, ein Segelboot in eine bestimmte Richtung zu lenken, aber der Wind bläst in die entgegengesetzte Richtung. Du kannst die Segel so gut setzen, wie du willst – ohne den Wind wirst du nicht vorankommen. Deine Teamkultur ist wie dieser Wind.“
Anna nickte langsam. „Und was mache ich, wenn die Kultur nicht mit der Strategie übereinstimmt?“
„Dann musst du vielleicht zuerst an der Kultur arbeiten“, erklärte Gustav. „Schau dir die alltäglichen Überzeugungen, Werte und Praktiken deines Teams an. Gibt es Elemente, die die Strategie behindern könnten? Vielleicht musst du kleine kulturelle Veränderungen einführen, um den Boden für die Strategie vorzubereiten.“
„Das klingt nach viel Arbeit“, sagte Anna und lehnte sich zurück. „Aber wie fange ich an?“
„Kleine Schritte“, schnurrte Gustav. „Du musst nicht alles auf einmal ändern. Kleine Veränderungen in den täglichen Interaktionen und Normen deines Teams können einen großen Unterschied machen. Neue Regeln, andere Prioritäten oder sogar kleine Anpassungen in der Art und Weise, wie ihr miteinander kommuniziert, können die Kultur allmählich in die richtige Richtung lenken.“
Anna dachte nach. „Also sollte ich vielleicht an neuen Teamnormen arbeiten und dafür sorgen, dass alle die gleiche Richtung einschlagen, bevor ich die Strategie vorstelle.“
„Genau“, sagte Gustav. „Wenn die Kultur auf die Strategie abgestimmt ist, wird sie viel leichter angenommen und ausgeführt. Du schaffst sozusagen den Rückenwind, den du brauchst.“
Anna lächelte. „Das ist ein guter Punkt. Ich werde mich zuerst auf die Kultur konzentrieren – kleine Veränderungen, um sicherzustellen, dass wir alle bereit sind, die Strategie zu tragen.“
„Und das ist klug“, schnurrte Gustav. „Denn die besten Führungskräfte wissen, dass es nicht nur um die Strategie selbst geht. Es geht darum, sicherzustellen, dass die Kultur bereit ist, diese Strategie zu unterstützen und voranzutreiben.“
Mit neuer Klarheit machte sich Anna daran, an der Kultur ihres Teams zu arbeiten, bevor sie die neue Strategie in Angriff nahm. Sie wusste, dass dies der Schlüssel war, um die Segel richtig zu setzen.
Comments