Gustav saß gemütlich auf der Fensterbank, als Anna mit einem müden Lächeln ihr Büro betrat. „Du siehst amüsiert aus, Anna. Was ist passiert?“ schnurrte er neugierig.
Anna ließ sich in ihren Stuhl fallen und schüttelte lachend den Kopf. „Ich habe gerade einen Artikel über Mikromanagement gelesen. Es war so witzig, weil es mich an eine bestimmte Person erinnert hat...“
Gustav hob eine Augenbraue. „Ach ja? Wer könnte das wohl sein?“
Anna grinste. „Nun ja, da gibt es diesen einen Kollegen, der das Mikromanagement auf eine ganz neue Ebene bringt. Der Artikel enthielt diese herrlichen Einzeiler, die es perfekt zusammenfassen. Es war im Stil von ‚Du könntest ein Mikromanager sein, wenn...‘“
Gustav schnurrte amüsiert. „Das klingt interessant. Erzähl mir mehr.“
„Okay, hier sind ein paar Beispiele“, begann Anna. „Du könntest ein Mikromanager sein, wenn deine Teammitglieder warten, bis du ihnen jede einzelne Anweisung gibst, aus Angst, Fehler zu machen, die du bereits in deinem Gantt-Diagramm vorhergesehen hast.“
Gustav lachte leise. „Klingt nach jemandem, der sich zu viele Gedanken macht.“
„Oh, das ist noch nicht alles“, fuhr Anna fort. „Du könntest ein Mikromanager sein, wenn du Arbeitsaufgaben von deinem Team übernimmst und sie selbst erledigst – in einem verschlossenen Schrank.“
Gustav schnurrte vor Lachen. „Ein bisschen extrem, findest du nicht?“
„Warte, es geht noch weiter“, sagte Anna. „Du könntest ein Mikromanager sein, wenn dein Team bei Starbucks Schlange steht, weil sie darauf warten, dass du jede ihrer Aufgaben freigibst.“
Gustav schüttelte den Kopf und grinste. „Das klingt anstrengend.“
„Oder wie wäre es mit diesem: Du könntest ein Mikromanager sein, wenn deine Teammitglieder deine Erlaubnis brauchen, um irgendetwas zu tun – sogar um in Gedanken etwas Schlechtes über dich zu sagen.“
Gustav schnurrte belustigt. „Das ist wirklich der Gipfel des Mikromanagements.“
Anna lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. „Das Lustige ist, dass viele Mikromanager gar nicht merken, dass sie so sind. Sie glauben, sie tun das Richtige, aber in Wirklichkeit ersticken sie jede Kreativität und Eigenverantwortung.“
„Das ist der Kern des Problems“, sagte Gustav nachdenklich. „Gute Führung bedeutet, Vertrauen zu schenken und den Menschen den Raum zu geben, ihre Fähigkeiten zu nutzen. Wenn du alles kontrollierst, beraubst du dein Team der Möglichkeit, sich zu entwickeln.“
Anna nickte. „Genau. Es war eine witzige Art, eine ernste Botschaft zu vermitteln. Ich hoffe nur, dass sich die betroffenen Personen darin wiedererkennen.“
Gustav lächelte weise. „Vielleicht. Oder sie lesen die Liste und fragen sich, was der Punkt dabei ist.“
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