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Der Unterschied zwischen Tun und Gewohnheit

„Anna, hast du eigentlich gemerkt, dass du immer zuerst deinen E-Mail-Posteingang öffnest, sobald du ins Büro kommst?“


Anna blinzelte überrascht und schaute von ihrem Bildschirm auf. „Natürlich. Das ist halt meine Routine.“


Gustav, der kleine Säbelzahntiger, rollte sich gemütlich auf ihrem Schreibtisch zusammen. „Interessant. Und würdest du sagen, dass das eine bewusste Entscheidung ist oder einfach nur ein Muster, das du wiederholst?“


Anna runzelte die Stirn. „Was ist das für eine Frage? Ich tue es halt jeden Tag, also ist es wohl eine Gewohnheit.“


Gustav schüttelte den Kopf. „Ah, da liegt das Problem. Gewohnheit und Muster sind zwei verschiedene Dinge. Du wiederholst die Aktion, aber machst du es mit einem bestimmten Ziel? Oder ist es einfach das, was du immer tust?“


Anna dachte nach. „Ich glaube, ich mache es einfach, weil ich es immer mache…“


Gustav grinste. „Genau. Das ist ein Muster. Es geschieht ohne bewusste Absicht. Eine Gewohnheit hingegen entsteht durch gezielte Wiederholung mit einer bestimmten Absicht dahinter.“


Anna lehnte sich zurück. „Also heißt das, nur weil ich etwas oft tue, ist es noch keine echte Gewohnheit?“


„Ganz genau!“, schnurrte Gustav. „Gewohnheiten werden bewusst geschaffen. Man setzt sich Ziele, überlegt sich Strategien und sorgt dafür, dass sie bleiben. Ein Muster hingegen entwickelt sich oft unbewusst – und kann genauso unbewusst schädlich sein.“


Anna schüttelte den Kopf. „Das erklärt einiges. Ich wollte mir angewöhnen, morgens erst an meinen wichtigsten Aufgaben zu arbeiten, aber ich lande trotzdem immer zuerst in meinen E-Mails.“


„Weil du in einem Muster gefangen bist!“, rief Gustav aus. „Wenn du eine Gewohnheit daraus machen willst, musst du sie bewusst verankern. Setz dir eine Regel, stelle dir eine Erinnerung oder blockiere deine ersten 30 Minuten im Kalender für Deep Work.“


Anna nickte langsam. „Und wenn ich eine schlechte Angewohnheit loswerden will?“


„Dann musst du sie erst mal als Muster erkennen“, erklärte Gustav. „Viele denken, sie haben eine schlechte Gewohnheit – aber in Wahrheit stecken sie nur in einem unbewussten Muster. Sobald du erkennst, dass es nicht absichtlich passiert, kannst du eingreifen und es durch eine echte Gewohnheit ersetzen.“


Anna schmunzelte. „Das heißt also, wenn ich wirklich meine Zeit besser nutzen will, muss ich das bewusst gestalten – und nicht nur darauf hoffen, dass es passiert?“


„Exakt!“, sagte Gustav zufrieden. „Muster passieren. Gewohnheiten werden gemacht.“


Anna schloss ihr E-Mail-Programm und öffnete ihr Notizbuch. „Dann wird es Zeit, eine neue Gewohnheit zu schaffen.“


Gustav grinste. „Jetzt denkst du wie ein echter Gewohnheitsarchitekt.“


 

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