Der Rhythmus des Erfolgs
- Jens Alsleben Stark im Sturm
- 3. März
- 2 Min. Lesezeit
Anna betrat den Konferenzraum, ihr Laptop in der Hand, das Herz hämmernd. Die Präsentation vor dem Vorstand stand bevor – ein Moment, der über die nächsten großen Schritte ihrer Karriere entscheiden konnte. Sie wusste, dass sie vorbereitet war. Sie kannte die Zahlen, die Argumente, die Kernbotschaften. Und trotzdem… ihr Kopf war voller Gedanken, die ihre Konzentration zersplitterten.
Gustav sah sie an und schnurrte. „Du hast diesen Blick.“
„Welchen Blick?“
„Den Ich-weiß-alles-aber-trotzdem-kann-ich-grad-gar-nichts-Blick.“
Anna lachte nervös. „Ja, genau den.“
Gustav sprang auf den Tisch. „Dann ist es Zeit für eine Strategie. Sag mal, hast du schon mal von Michael Phelps gehört?“
„Natürlich. 28 olympische Medaillen. Ein Rekord, den niemand so schnell brechen wird.“
„Genau. Und weißt du, was er immer vor jedem Rennen gemacht hat?“
Anna überlegte. „Er hatte eine feste Routine… und Musik war ein großer Teil davon, oder?“
Gustav nickte. „Exakt. Er hatte eine Playlist, die ihn in den perfekten mentalen Zustand gebracht hat. Musik kann Wunder wirken. Sie kann dich fokussieren, deine Energie steigern und dich in den Flow bringen. Warum nutzt du das nicht für dich?“
Anna runzelte die Stirn. „Du meinst, ich soll mir jetzt Musik auflegen?“
„Warum nicht? Welche Songs geben dir Kraft?“
Sie dachte nach. „Es gibt ein paar… ein bestimmtes Lied erinnert mich an einen Moment, als ich eine richtig schwere Herausforderung gemeistert habe. Ich habe es damals auf Dauerschleife gehört.“
„Perfekt“, schnurrte Gustav. „Dann hör es dir jetzt an. Sofort. Schließ die Augen und erinnere dich daran, wie du dich damals gefühlt hast.“
Anna nahm ihr Handy, setzte ihre Kopfhörer auf und drückte Play. Die ersten Takte erklangen, und mit ihnen kamen die Erinnerungen. Der Stolz. Das Adrenalin. Die unerschütterliche Überzeugung, dass sie genau da war, wo sie hingehörte.
Nach ein paar Minuten nahm sie die Kopfhörer ab und atmete tief durch. „Wow. Das hat wirklich geholfen.“
Gustav grinste. „Ich weiß. Musik ist nicht nur Unterhaltung – sie ist ein Werkzeug. Sie kann dich an deine Stärke erinnern, dich in den richtigen Rhythmus bringen. Und wenn du heute Abend nach deiner erfolgreichen Präsentation rausgehst, hör genau dieses Lied nochmal. So verankerst du das Gefühl des Erfolgs. Und beim nächsten Mal, wenn du es brauchst, drückst du einfach Play.“
Anna sah ihn an und schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Manchmal frage ich mich, ob du wirklich nur eine kleine Katze bist.“
Gustav zuckte mit den Schultern. „Vielleicht bin ich einfach ein sehr musikalischer Säbelzahntiger.“
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