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Der nächste Schritt beginnt jetzt

Anna saß an ihrem Schreibtisch und starrte auf den Bildschirm. Die Worte ihres Vorgesetzten hallten immer noch in ihrem Kopf nach: „Es ist Zeit, dass Sie einen Schritt nach oben machen.“


Was sollte das überhaupt bedeuten?


Sie arbeitete bereits mehr als genug, lieferte konstant Ergebnisse und übernahm Verantwortung für kritische Projekte. Sie hatte das Gefühl, ständig am Limit zu sein – was genau erwartete man noch von ihr?


„Ich rieche Frustration“, schnurrte Gustav von der Fensterbank aus.


Anna seufzte. „Wenn du riechst, dann muss es wirklich schlimm sein.“


Gustav sprang auf den Tisch und setzte sich direkt vor sie. „Lass mich raten – du hast gerade Feedback bekommen, das völlig vage war und dir nicht wirklich weiterhilft.“


„Exakt!“ rief Anna. „Mein Chef sagte, ich solle ‚einen Schritt nach oben machen‘, aber was heißt das konkret? Soll ich noch mehr Überstunden machen? Noch schneller Ergebnisse liefern? Oder einfach nur mit einer Krawatte ins Büro kommen?“


Gustav grinste. „Interessante Ideen, aber nein. Ich kann dir sagen, was dein Chef wirklich meint.“


Anna verschränkte die Arme. „Ich bin gespannt.“


Gustav räusperte sich und begann mit einem weisheitsvollen Ton: „Wenn jemand von dir erwartet, ‚einen Schritt nach oben zu machen‘, dann meint er nicht, dass du noch mehr arbeitest, sondern dass du anders auftrittst.“


Anna runzelte die Stirn. „Anders auftreten? Inwiefern?“


„Nun“, begann Gustav und schwang seine Pfote durch die Luft, „denke an einen erfolgreichen Sportler. Nehmen wir Bill Walsh, den legendären NFL-Coach. Er sagte einmal: ‚Champions verhalten sich wie Champions, bevor sie Champions sind.‘“


Anna nickte langsam. „Also soll ich mich jetzt schon so verhalten, als wäre ich auf der nächsten Karrierestufe – bevor ich sie offiziell erreicht habe?“


„Ganz genau!“ schnurrte Gustav. „Und das bedeutet: mehr Raum einnehmen, deine Meinung stärker vertreten, nicht auf Erlaubnis warten, sondern dich aktiv in wichtige Entscheidungen einbringen. Du sollst nicht mehr arbeiten, sondern anders denken.“


Anna begann zu verstehen. „Das heißt, nicht nur an meinen eigenen Aufgaben arbeiten, sondern auch die des Teams im Blick haben? Risiken erkennen, Verantwortung übernehmen, Probleme lösen, ohne darauf zu warten, dass jemand mich darum bittet?“


Gustav schnurrte zustimmend. „Richtig. Führungsstärke zeigt sich nicht in Überstunden, sondern darin, dass du dich bereits wie eine Führungskraft verhältst, bevor du es offiziell bist.“


Anna ließ sich das durch den Kopf gehen. „Und wenn ich das tue – wie merke ich, dass es funktioniert?“


Gustav grinste. „Ganz einfach: Dein Chef wird dich nicht mehr daran erinnern, einen Schritt nach oben zu machen. Er wird stattdessen über deine nächste Beförderung nachdenken.“


Anna atmete tief durch und lächelte. „Dann fange ich heute damit an.“


Gustav blinzelte zufrieden. „Ich wusste doch, dass du bereit bist. Jetzt geh und zeig es allen.“


 

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