Arbeit oder Kunst? Der Unterschied liegt im Detail
- Jens Alsleben Stark im Sturm
- 28. März
- 2 Min. Lesezeit

Anna schloss die Augen und atmete tief durch. Ihr Team hatte gerade ein großes Projekt abgeschlossen – die Zahlen stimmten, die Fristen wurden eingehalten, und der Kunde war zufrieden. Aber trotzdem nagte etwas an ihr.
„Gustav, warum fühlt sich das nicht wie ein echter Erfolg an?“
Der kleine Säbelzahntiger blinzelte von seiner üblichen Position auf der Fensterbank. „Weil du weißt, dass es nicht nur darum geht, etwas fertig zu bekommen – sondern darum, etwas Meisterhaftes zu erschaffen.“
Anna seufzte. „Es war solide Arbeit, keine Frage. Aber ich hatte das Gefühl, dass sich alle einfach nur durch das Projekt gequält haben. Es war effizient – aber nicht inspiriert.“
Gustav sprang auf den Schreibtisch und betrachtete sie neugierig. „Weil sie es als ‚Job‘ gesehen haben. Nicht als Handwerk.“
Anna runzelte die Stirn. „Du meinst, wie ein Künstler, der jedes Detail perfektioniert, selbst wenn niemand es sieht?“
„Genau!“, schnurrte Gustav. „Die besten Menschen in ihrem Feld – egal ob Köche, Designer, Ingenieure oder Manager – behandeln ihre Arbeit nicht einfach als Aufgabe. Sie sehen sie als eine Kunst an. Eine Fähigkeit, die sie jeden Tag ein kleines Stück weiter perfektionieren.“
Anna dachte nach. „Also ist der Unterschied zwischen Mittelmaß und Exzellenz die Einstellung, mit der man an seine Arbeit herangeht?“
„Ganz genau“, nickte Gustav. „Wenn du dein Team nur dazu bringst, Aufgaben abzuhaken, dann wirst du solides, aber gewöhnliches Ergebnis bekommen. Aber wenn du ihnen beibringst, ihr Handwerk zu perfektionieren, dann fangen sie an, Details zu sehen, die vorher unsichtbar waren.“
Anna lehnte sich zurück. „Und wie bringe ich ihnen diese Denkweise bei?“
„Indem du die richtigen Fragen stellst“, sagte Gustav. „Nicht nur: ‚Ist es fertig?‘, sondern: ‚Ist es das Beste, was du tun konntest?‘ Oder ‚Wärst du stolz darauf, wenn dein Name darauf stehen würde?‘“
Anna lächelte. „Ich liebe diese Fragen. Sie drehen den Fokus weg vom bloßen ‚Erledigen‘ hin zum echten Meisterwerden.“
Gustav zwinkerte. „Meisterschaft kommt nicht von heute auf morgen. Aber wer seine Arbeit als Handwerk sieht, wird nie wieder nur für den nächsten Gehaltsscheck arbeiten. Er arbeitet für etwas viel Wertvolleres: Stolz und Exzellenz.“
Anna schmunzelte. „Dann wird es Zeit, dass wir in unserem Team nicht mehr nur ‚arbeiten‘, sondern anfangen, unser Handwerk zu perfektionieren.“
Gustav schnurrte zufrieden. „Jetzt denkst du wie eine echte Künstlerin – oder zumindest wie eine, die das Beste aus ihrem Team herausholen will.“
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